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Friend of the Sea schneidet besser ab als MSC, aber:

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Auch Fisch-Labels haben Lücken

Selbst seriöse Labels für nachhaltige Fischerei erfüllen ihre eigenen Ansprüche nur teilweise. Zu diesem Schluss kommt eine soeben in «Marine Policy» veröffentlichte Studie des international angesehenen Fischereibiologen Rainer Froese vom Kieler Zentrum für Ozeanforschung Geomar und des u. a. an der Uni Kiel lehrenden Seerechtsexperten Alexander Proelss.

Erstmals werden in dieser Studie Labels nicht aufgrund ihrer Richtlinien, sondern anhand ihrer tatsächlichen Leistung verglichen. Beurteilt wird nicht nur der Zustand eines zertifizierten Fischbestands (z.B. «überfischt»), sondern zugleich die Folgen der aktuellen Befischung dieses Bestands (z.B. «in Überfischung»).
Das vom WWF geförderte Label MSC schneidet dabei erstaunlich bescheiden ab, während das einst als «Billig-Konkurrenz» belächelte Label «Friend of the Sea» (FOS) eine deutlich bessere Leistung vorweisen kann.
«Es lässt aber aufhorchen, dass FOS-Direktor Paolo Bray sagte, Froeses Berechnungen seien 'die gründlichsten, die je in dieser Art gemacht wurden'. Bray entzog den Fischbeständen sein Siegel, die von Froese als nicht nachhaltig bewertet wurden» ( Rheinische Post , 22.05.2012). Statt einer ähnlich einsichtigen Reaktion tat sich MSC bisher nur mit Kritik an Froeses Studie hervor…

fair-fish begrüsst die Studie , weil sie eine Lücke aufzeigt, die geschlossen werden muss, wenn das Vertrauen der Verbraucher in Labels erhalten bleiben soll.

Allerdings ortet fair-fish weitere Lücken: Kein Fischerei-Label steht bis heute für tierschonenden Fang oder für fairen Handel, obschon beide Themen bei Verbrauchern an Bedeutung gewinnen.
Darüber hinaus müssen Label in ihrer Kommunikation dafür sorgen, dass sie nicht zum Feigenblatt für einen viel zu hohen Fischkonsum werden.

Billo Heinzpeter Studer

Die Studie

Der Fischereibiologe Rainer Froese verfügt als einer der «Väter» der weltweit führenden Fischdatenbank fishbase über eine exzellente Grundlage für seine wissenschaftliche Arbeit am Geomar Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. So konnte er den Zustand und die aktuelle Nutzung der Fischbestände durch zertifizierte Fischlabels beurteilen, ohne von den Daten dieser Labels abhängig zu sein.
Die Studie von Froese und Proelss kann hier eingesehen werden.

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Nötige Diskussion

Die Studie hat einigen Staub aufgewirbelt. Ein Factsheet von fair-fish geht auf die Studie und auf die Reaktion von MSC und FOS näher ein und stellt die Diskussion in den grösseren Zusammenhang.



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