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Der grösste Fischerhafen Spanien liegt im Nordwesten, in der galizischen Stadt Vigo. (Foto: Wikimedia)

 

Zu den grössten Hindernissen für eine halbwegs vernünftige Fischereipolitik der EU gehört die spanische Fischerei-Industrie, also ausgerechnet jene Kreise, die jahrelang die Hälfte aller europäischen Fischereisubventionen erhalten hatten. Der Dank dafür war eine noch rücksichtlosere Intensivierung der industriellen Fischerei – und jetzt Protest gegen eine noch so zahnlose Reform der EU-Fischereipolitik.

Dank der Profiteure in Spanien (und anderswo) sind die europäischen Fischbestände nun derart dezimiert, dass eine Reduktion der Fischerei unausweichlich ist. Dagegen protestieren zuvorderst genau jene Industriellen, die auf Kosten der europäischen Steuerzahler/innen ihr unrentables Geschäft jahrelang weiter betreiben konnten. Natürlich binden sie über die regionalen und nationalen Branchenverbände auch die kleinen spanischen Fischer in den Protest mit ein. Doch geht es einzig um die Pfründen der grossen Industriellen, die Brüssel bitteschön nicht sofort beseitigen soll, sondern «sozialverträglich», sprich: irgendwann später, wenn man sich nochmals so richtig an den schwindenden Ressourcen bedient hat.

Die EU-Fischereireform «macht die Fischereiflotten wehrlos gegenüber Regelungen, die fern sind von den Realitäten der Fischerei und fern von den Empfehlungen des europäischen Fischereisektors», jammert  Javier Garat Perez, der Generalsekretär des Spanischen Fischereiverbands Cepesca. Die Reform zeichne sich durch einen «fast vollkommenen Mangel an sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit aus», kritisiert Garat.

Das ist nichts anderes als eine ausgesuchte Frechheit. Wer soziale und ökonomische Nachhaltigkeit in der Fischerei sicherstellen will, muss als erstes die Grossindustrie in der Fischerei trockenlegen: Sie schafft nur etwa 4 Prozent der Arbeitsplätze in der Fischerei, und ihre Wertschöpfung ist nicht lokal gebunden, sondern dient einzig den Profitinteressen globaler Investoren.

Nicht erstaunlich, dass Garat seit langem zu den heftigsten Befürwortern einer internationalen Übertragbarkeit von individuellen Fangrechten gehört – ein Anliegen, das die EU-Reform glücklicherweise nicht aufgenommen hat. Denn dadurch wäre der letzte Damm gebrochen, der einige kleine selbständige Fischer noch davor schützen kann, von den grossen internationalen Fangkonzernen geschluckt zu werden. Dass Garat und seine Auftraggeber genau dies durchsetzen wollten, macht deutlich, was sie unter «sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit» verstehen.

Quelle: Seafoodsource.com 18. Juli 2103

Garat:

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